Aufgewachsen mit einer Dogge und von da an nie mehr ohne Hund
Ob als Kind in unserer Familie, bei meinen Tanten, bei der Oma – egal wo, es wimmelte nur so von Hunden über die Jahre hinweg. Mit 15 hatte ich meinen ersten eigenen Hund, einen Border Collie-Mix, der als Welpe ertränkt werden sollte. Im Laufe der Jahre begleiteten mich einige, weil sie manchmal auch zu zweit in meinem Leben lebten und mitunter auch schon älter waren. Ronny, der Dackel/Cocker, Diego, der Schäferhund, den ich aus 7 Jahren Einsamkeit rausholte, der eine lt. Tierarzt unheilbare Form der Stereotypie hatte, die seit vielen Jahren bei ihm zu erkennen war. Er rannte den ganzen Tag im Kreis bis zur absoluten Erschöpfung. Er konnte am Anfang nicht geradeaus laufen an der Leine, sondern kreiselte auch da in der Leine oder verlor das Gleichgewicht und stolperte vom Gehweg. Ich verlies mich auf meine Intuition, machte die Dinge mit ihm, die mir mein Bauchgefühl empfahl und nach ein paar Wochen war er ein ganz normaler Hund, lief ohne Leine an sämtlichen Hunden vorbei obwohl er nie zuvor einen gesehen hatte und auch seine Blase arbeitete wieder normal.
In der Arbeit mit Menschen, die panische Angst vor Hunden haben, hat er - obwohl Schäferhunde und damit oft furchtauslösend, sich einen festen Platz in deren Herzen erarbeitet.
Wenn die Schichten falscher Haltung schichtweise abgetragen werden, dann kommt der Hund zum Vorschein, der er bei seiner Geburt war. Und es werden einfach weder Monster noch Traumahunde geboren, sie werden, genau wie Menschen, dazu gemacht. Zum einen ist die Zeit ein wichtiger Faktor zur Veränderung, aber sie darf nicht ungenutzt verstreichen. Alles was jetzt in dieser Zeit geschieht, ist ausschlaggebend für die (Re)Sozialisierung eines schwierigen Hundes.
Dann kam Rocky, der Foxl mit Maulkorbverordnung, nachdem er ein 4-jähriges Kind ins Krankenhaus gebissen hatte und absolut jeden Hund hochaggressiv anging. Gemeinsam mit Diego wurde er wieder normal, spielte mit Kindern und Hunden (außer Welpen) und lebte mit Amarok zusammen bei mir, der vor 1 Jahr zu uns kam, nach 7 Jahren und 2m-Kette. Ein Husky-Schäfer, der 7 Monate 40m-Schleppleine brauchte, um einerseits flitzen zu können aber auch um zu begreifen, dass man bei einem Spaziergang zusammen losgeht und im günstigsten Fall auch zusammen wieder heim kommt :-) Sein Freiheitsdrang war enorm!! Aber dann lief er frei, auch nachts und war ein unglaublich verlässlicher Hund geworden.
Ja und dann meine Leos, einfach ein Traum, 26 Jahre Leonberger. Apollo, Simba und das netteste aller Paare Merlin und Mim. Er mit dem Charme des Zauberers (mein Seelenhund) und sie Hexe durch und durch :-)
Heute ist es der Morczsi (Moschi), ein Mudimix aus Ungarn, der nach seiner Angsthundtherapie bei mir bleiben wollte und sich zum Chef über das immer wieder wechselnde Angsthundrudel und zu einem wunderbaren Freund und Helfer entwickelt hat. Und sein neuer Freund, der Räuber Hotzenplotz vom Dreiburgenland, kleiner großer Manitu, wird ihm bald zur Seite stehen, wenn Angsthunde hier im schönen Odenwald ihren Weg in ein neues Leben wagen und ihre Angst vor Menschen und oft auch Hunden Schritt für Schritt abzulegen beginnen.